Stark durch die Krise - 5 Tipps, wie Sie gut durch die stürmischen Zeiten kommen

Wenn Herausforderungen zunehmen und die Unsicherheit steigt

Wir erleben die schwierigsten Zeiten seit mehr als 70 Jahren, auf eine Katastrophe folgt die nächste. Unsere Welt hat sich verändert. Was hat noch Bestand? Was gibt noch Sicherheit? Wie kann ich in all dem gut leben?

Die gute Nachricht: Wir können tatsächlich etwas grundlegend beeinflussen, nämlich wie wir zu den Geschehnissen um uns herum in Beziehung treten. Der Einflussbereich, den uns niemand nehmen kann, sind wir selbst: unsere Gedanken und Gefühle, unsere Haltung, wie wir entscheiden und was wir tun. So können wir unserer veränderten Lebenswirklichkeit entgegentreten und wie ein schwingender Baum im Sturm stehenbleiben.

Hier sind fünf Tipps, was dabei hilft:  

1.  Was tut mir gut?

Widerstandskraft wird gestärkt, wenn man gut für sich selbst sorgt.

Was tut Ihnen gut? Wann fühlen Sie sich wohl? Was schenkt Ihnen Kraft? Tun Sie das, was Ihnen hilft, sich ruhig und klar zu fühlen. Sind es die Gedanken daran, wofür Sie dankbar sind? Zeit in der Natur? Der ruhige besinnliche Start in den Tag? Meditieren? Das Spielen mit den Kindern, mit dem Haustier? Gute Musik, aufbauende Literatur oder Filme?

Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern die Basis dafür, für andere gut und auf lange Sicht da sein zu können. Also: Schauen Sie, wie Sie sich jeden Tag hemmungslos gut um sich selbst kümmern können! Nicht ständig. Aber regelmäßig. 

2.  Was hat mir bisher in ähnlichen Situationen geholfen?

Die eigene Lebensgeschichte hält die Ressourcen bereit, die jetzt gebraucht werden.

Lassen Sie Krisenzeiten in Ihrem Leben in Gedanken an sich vorbeiziehen – schwierige Situationen in der Kindheit, der Jugend, der Erwachsenenzeit. Was hat Ihnen damals geholfen? Was hat Sie gestärkt? Welche Menschen waren für Sie entscheidend wichtig? Was hat sie ausgezeichnet? Wie haben sie Ihnen geholfen? Welche Sätze sind Ihnen noch in Erinnerung, die sie gesagt haben? Die Sie gelesen haben? Welche Orte haben Ihnen Kraft gegeben?

Nutzen Sie das, was Ihre Vergangenheit Ihnen bereits geschenkt hat. Gehen Sie dorthin, tatsächlich oder in der Vorstellung. Denken Sie darüber nach, fühlen Sie dem nach. Nehmen Sie bewusst wahr, wie Sie dadurch gestärkt werden, wie sich positive Gefühle einstellen. Genießen Sie es.    

3.  Wer kann mich unterstützen?

Soziale Beziehungen sind das wertvollste Gut für ein Bestehen in der Krise.   

Sich isoliert und einsam zu fühlen ist am Einschneidendsten. Studien belegen, dass ungewolltes Alleinsein sich in denselben Hirnregionen zeigt wie körperliche Schmerzen. Biologisch und psychologisch sind wir auf Gemeinschaft und Verbundenheit angelegt. Wenn wir meinen, wir müssten alles allein bewältigen, dann entspricht das nicht unseren wahren Bedürfnissen. Die Nähe zu anderen Menschen schüttet Wohlfühl-Hormone wie Oxytozin in uns aus.

Wie sehr öffnen Sie sich Ihrem Partner in der Krise? Wieviel reden Sie mit ihm darüber, wie es Ihnen geht? Was Sie belastet? Was Sie brauchen? Was Sie sich von ihm wünschen? Welche anderen Menschen gibt es, die für Sie da sein können? Wie wollen Sie sie ansprechen, auf sie zugehen?

Lassen Sie sich helfen, auch wenn es Ihnen schwerfällt. Gehen Sie einen ersten Schritt.     

4. Wohin kann ich meine Sorgen abgeben?

Der Glaube an einen Gott, der mich sieht und für mich da ist, entlastet und befreit.

Menschen, die einen positiven, aufbauenden Glauben haben, sind gesünder und kommen besser durch schwere Zeiten. Das zeigen verschiedene Studien. Wie sieht es bei Ihnen aus? Glauben Sie an eine höhere Macht, die es grundsätzlich gut mit Ihnen meint? Die für Sie da ist, ein offenes Ohr hat, Ihre Fragen, Anklagen, Beschwerden ernst nimmt? Der Sie alles hinwerfen können? Von der Sie erwarten, dass sie eingreift und Situationen verändert?

Wie gut, wenn Sie solch ein Gottesbild haben. Und wie gut, wenn Sie sich auf den Weg machen, zu einem solchen zu kommen. Nehmen Sie sich Zeit, um zu erkunden, wo und wie Sie Ihre Belastungen hinbringen können. Damit sie von Ihren Schultern wegkommen.

5. Was kann ich tun?

Anderen zu helfen nimmt das Gefühl des Ausgeliefertseins und hellt die Stimmung auf. 

Viele Menschen leiden wie Sie unter den Auswirkungen der globalen katastrophalen Entwicklungen. Menschen in der ganzen Welt, etliche Menschen in Ihrem Umfeld – ob Mitarbeiter, Kollegen, Chefs, Kunden oder Familie, Bekannte und Freunde. Selbst die Fremden, die Ihnen begegnen, werden mehr oder weniger stark leiden. Machen Sie sich das bewusst. Sie sind damit nicht allein.

Wo wollen, wo können Sie helfen? Geld für humanitäre Organisationen spenden? Zeit für Betroffene nehmen, um für sie dazusein? Ihnen zuhören? Jemandem schreiben? Praktisch unterstützen mit dem, was er braucht? Tun Sie einfach etwas.

Wir befinden uns alle zusammen in diesen schwierigen belastenden Umständen. Und wir können gemeinsam darin bestehen.

Ich wünsche Ihnen Mut und Kraft und in allem schöne Momente, die Sie aufbauen.

 

Hinweis: Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Artikel die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind immer Frauen wie Männer gemeint.

 

Über die Autorin:

Karin Dölla-Höhfeld begleitet gemeinsam mit ihrem Mann Günther Höhfeld Unternehmer-Paare in belastenden Situationen. Sie unterstützen Doppelspitzen wertschätzend und individuell mit ihrem Premium-Programm in persönlichen Krisen. Das Ziel: neues Kontrollerleben gewinnen und optimal handlungsfähig werden. Und das auf leichte Art, für mehr Freude und Wohlbefinden.

www.hoehfelds-hof.de

Dieser Artikel erschien zuerst 2022 in Wirtschafts•News.